Mangastisch!:

GYO - Der Tod aus dem Meer

Es naht Halloween, also wird natürlich ein Klassiker besprochen! Das Meer ist tief und finster...

 

○ Kurzer Blick auf das Cover:

Nicht der wahre Jakob. Ist schlicht ein Panel aus dem Manga im Schwarz-Weiß Filter, bedenkt man die tollen Szenen im Manga ist das hier wieder weder geistreich noch interessant. Schulnote: 5

 

○ Worum geht es in "GYO - Der Tod aus dem Meer"?

Der Deluxe-Sammelband umfasst drei Geschichten, wobei die größte Titelgebende "GYO" ist. Der junge Tadashi und seine Freundin Kaori wollen einen Strand-Urlaub in Okinawa verbringen, zum Glück hat Tadashis 

© Junji Ito, GYO - Der Tod aus dem Meer, Carlsen 2021
© Junji Ito, GYO - Der Tod aus dem Meer, Carlsen 2021

Onkel, ein berühmter Forscher, dort ein Ferienhaus das er ihnen überlässt. Doch schnell leidet vor allem Kaori unter den beißenden, fauligen Gestank den die Gegend heimsucht. Als eine vermeidliche Ratte sich als Fisch mit mechanischen Beinen entpuppt begreifen die Beiden zu spät das das Meer die Menschheit attackiert! Aberduzende Seekreaturen, von Fischen bis zu ausgewachsenen Haien(!) staksen auf künstlichen Gerätschaften an Land und verbreiten dabei ein mysteriöses, fauliges Gas. Als selbst Menschen den abstrakten Maschinen anheimfallen sucht das junge Paar Tadashis Onkel für Hilfe auf. Doch dieser hat seine ganz eigenen Pläne mit der "Meeres-Invasion"... In der zweiten Geschichte "Der Stützpfeiler" wird ein Hausbesitzer unter besagter Säule eingeklemmt, und in der letzte Erzählung "Der Spuk in der Amigara-Spalte" sorgt das Auftauchen von menschenförmigen Löchern in einem Berg für den Besuch mehrerer Menschen die sich übermächtig von eben jenen Umrissen angezogen fühlen...

 

○ Was hält Kame davon?

Die Hauptgeschichte hat einige große Stärken: Der Horror ist angenehm bizarr und verstörend, und der Ekel-Faktor ist sehr hoch, man ist nach einer Weile als Leser dankbar das es (noch?) keine Riech-Manga gibt XD Auch die Zeichnungen und Panel-Aufteilungen sind ebenso schon wie bei Uzumaki  

© Junji Ito, GYO - Der Tod aus dem Meer, Carlsen 2021
© Junji Ito, GYO - Der Tod aus dem Meer, Carlsen 2021

exzellent und helfen den Gruselfaktor anzuheben. Doch ich fand die Handlung ein wenig zu sprunghaft, vor allem die Zirkus-Nebengeschichte war zwar nett, fühlte sich aber sehr unnatürlich eingebaut an. Ich muss auch zugeben: So sehr ich Kaori verstehen kann, so ging mir ihre (ununterbrochen!) hysterische Art nach einer Weile auf den Geist, und abgesehen von Tadashi waren alle anderen Personen der Geschichte doch eher platt und eindimensional. Die Stützpfeiler-Erzählung war extrem kurz und nicht wirklich erwähnenswert, wohingegen die "Amigara" Story die Beste des gesamten Bandes war! Absolut abstrakter, aber wundervoll verstörender Horror, ernsthafte Beklemmung und ein Ende das einen ehrlich verstört zurücklässt, selbst wenn die Erzählung sehr viel kürzer als GYO war. 

 

○ Pro & Contra

+ Tolle Zeichnungen

+ Bizarre & gruselige Ideen

+ Amigara-Geschichte

- Unfokussierte Handlung

- Nervige Nebenfiguren

- Stützpfeiler Geschichte


 

○ Finale Wertung

Ganz offen habe ich mich mit der Wertung schwer getan, denn der Fakt für mich ist: "Gyo" ist gut, aber definitiv nicht so gut wie Junji Itos anderes Werk Uzumaki in meinen Augen, dafür ist der Horror hier ein wenig ZU obskur und die Handlung ist ein wenig "Querbeet" wenn man es holperig formulieren will. Doch ich bin ein Riesen-Fan der Amigara Story, viele Otakus kenne sicher den "Dies ist mein Loch!" - Meme der hier seinen gruseligen Ursprung hat. Daher werte ich die Trilogie an Erzählungen etwas hoch, Gruselfans machen mit dem Band allgemein aber sicher so oder so keinen Fehlgriff. 

Könnt ihr mit Junji Ito viel anfangen? Oder habt ihr andere Lieblinge? Korrekturen, Kommentare und Kritik gerne gelesen ^^

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Soultiger0911198 (Sonntag, 09 Oktober 2022 14:14)

    Habe den Anime dazu gesehen und die Zeichnungen wurden sehr gut übernommen. Diese leeren Augen gepaart mit einigen Körperhaltungen lösten auch in mir schon nach langer Zeit viel Unbehagen aus.