Mangastisch!: Saat der Angst

Heute mal etwas anderes als klassischer Horror! Von "besser" habe ich nix gesagt...

 

○ Kurzer Blick auf das Cover:

Also mal ganz ehrlich? Ich mag es! Es ist zugeben minimalistisch, aber ich bilde mir ein das es damit Neugier weckt. Das weiße Gesicht in der dunklen Fläche wirkt angenehm schaurig, und das Buch-Format passt irgendwie, als wäre das ein verbotenes, gefährliches Werk. Solide. Schulnote: 3 

 

○ Worum geht es in "Saat der Angst"?

Das hier ist keine fortlaufende Geschichte, sondern eine Sammlung diverser, 

© Masaaki Nakayama, Saat der Angst, EMA 2021
© Masaaki Nakayama, Saat der Angst, EMA 2021

angeblich wirklich so passierter Gruselstorys. Ein Großteil handelt schlicht von abstrakter, übernatürlicher Sichtungen: Eine alte Frau sieht mitten am Tag eine bizarre Gestalt in einem Fenster, ein Mann trifft im Aufzug eine Frau mit gigantischen Zähnen, ein kleines Mädchen versteckt sich zusammen mit einem abstraktem Geist etc etc. Ich glaube das drastische ist das eine Schülerin ein Ohr abgeschnitten bekommt, wieso und warum wird in den Geschichten nicht erklärt. Die kürzesten Erzählungen sind nicht mehr als zwei Seiten, einige wenige Panels mit lediglich Orts und Zeitangaben, wie z.B. "Chiba, 1975". Die letzte dieser Geschichten ist sogar autobiographisch, will heißen der Autor Masaaki Nakayama hat sie angeblich selbst in seiner Jugend erlebt.   

 

○ Was hält Kame davon?

Fällt mir irgendwie schwer zuzugeben aber ich finde diese Sammlung absolut mäßig ^^; Ich schätze mal vor allem für Japaner ist diese Sammlung dank 

© Masaaki Nakayama, Saat der Angst, EMA 2021
© Masaaki Nakayama, Saat der Angst, EMA 2021

ihrem "Realismus" interessanter, doch ich kann mit der Struktur nichts anfangen. Eine gute Horrorgeschichte braucht für mich einen guten Aufbau, einen Bezug zur Hauptfigur, ein anschwellendes Mysterium, und natürlich eine würdige und gruselige Auflösung. Hier? Hier sieht eine junge Frau einen Geist in einem große Aquarium. Ende. Ist das gruselig? Dasselbe wenn ein Büroangestellter einem Kind mit Horrorfratze begegnet. Ich kenne den Kerl nicht, was kümmert es mich was aus ihm wird? Ich habe dank der Kürze der Geschichten gar keine ZEIT mich auf etwas mit Erwartung zu gruseln, kaum blättere ich weiter sehe ich das Langarmige Gespenst, die Frau mit Fischaugen oder den Schatten mit dem breitem Grinsen, das hat nicht mal Geisterbahn Wirkung auf mich, weil es nicht einmal ein "Jumpscare" Faktor für mich hat. Klar kann man argumentieren das es halt auf einer "wahren Geschichte" basiert und da halt nichts allzu abstraktes passiert als das man ein Monster sichtet, doch spannend ist was anderes.

 

○ Pro & Contra

+ Tolle Zeichnungen

+ Ohne künstliche Schocker

+ Gutes Cover

- Kaum Aufbau 

- Kein Charakterdevelopment

- Schwacher Gruselfaktor


 

○ Finale Wertung

Manche mögen diesen "realen" oder von mir aus "spirituellen" Ansatz des Horrors: Das was in dieser Sammlung gezeigt wird soll wirklich so passiert sein. Ich möchte auch niemandem seinen Glauben an das Übernatürliche nehmen, ich sehe ja auch gerne Jonathan Frakes. Doch kurze Geschichten wie jemand ein Monster sieht sind für mich wirklich alles andere als Unterhaltsam, geschweige denn Gruselig, und wenn eine Sammlung von Gruselgeschichten mir nicht mal ein Gähnen entlocken haben sie ihre Aufgabe einfach verfehlt, das ist die "schaurige" Wahrheit für mich. 

Wie definiert ihr für euch persönlich "guten" Horror? Würden es euch reizen diese "echten" Begebenheiten nachzulesen? Oder fandet ihr sie sogar ernsthaft schaurig? Kritik, Kommentare, und Korrekturen gerne gelesen ^^

 

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