Mangastisch!: Renjoh Desperado

Zwei magische Wörter von denen ich schon Angst hatte ich würde sie nie wieder sehen: Gute Action!

 

○ Kurzer Blick auf die Cover:

*Seuftz* Ne nicht der wahre Jakob. Die Figur ist immer dieselbe, zwar gibt es ein paar dynamische Posen und wechselnde Outfits, aber die Hintergründe sind nicht anwesend und im Kern steht die Heldin nur herum. Waffe und Name geben leichten Eindruck auf das Werk, insgesamt aber zu mau für mich. Schulnote: 4 

 

○ Worum geht es in "Renjoh Deperado"?

Wir tauchen ein in eine Western...Eastern-Steampunk Welt. Zwar gibt es hier Indianer, die reiten aber lieber riesige Spinnen, und die Technik erlaubt den Pistolen-Samurais auch mal den ein oder anderen künstlichen Gliedmaß. Hier

© AHNDONGSHIK, Renjoh Desperado, KAZE 2019
© AHNDONGSHIK, Renjoh Desperado, KAZE 2019

begleiten wir das "Desperado Cowgirl" Monko auf ihren Weg durch die Ödnis. Sie ist laut ihrer eigenen Aussage ein "heimatloser Nobody" auf einer Mission. Natürlich sind ihre Wege nicht voller Heiliger und freundlicher Samariter, doch Monko ist geschickt: Mit einer Pistole kann sie in sechs Sekunden sechs Kopfschüsse verbuchen. Und Monko ist schnell: Jeder gewöhnliche Samuraibandit verliert gegen Monkos Schwert den Skalp bevor er es überhaupt schafft seine Klinge zu ziehen. Kein Wunder die Regierung auf "Blitzklinge Monko" ein Kopfgeld ausgesetzt hat, zumal sie den böswilligen Bruder des Shoguns verstümmelt hat. Doch was ist Monkos Ziel? Rache? Geld? Ruhm? Am Ende sogar die Herrschaft über die Einöde? Nix da, Monko will endlich... einen Ehemann finden! Klar, sie ist nicht so erfahren mit diesem "Küssen-Zeug" und ähm so... aber zwischen den korrupten Regierungsgenerälen, gottlosen Räubern und gnadenlosen Auftragskillern wird es doch sicher einen hübschen Kerl für sie geben der sie lieb hat oder? ODER?!

 

○ Was hält Kame davon?

Ein blutrünstiger Action Manga mixt sich mit seichter Comedy. Was in meinen Augen ein ziemlich dummes Experiment ist... geht in Renjoh Desperado verstörend gut auf. Der Ton des Manga wandelt sich von toten Kindern und 

© AHNDONGSHIK, Renjoh Desperado, KAZE 2019
© AHNDONGSHIK, Renjoh Desperado, KAZE 2019

missbrauchten Frauen über zu albernen Charakteren und überspitzten Blödeleien und ich selber hatte ohne zu schwindeln niemals den Eindruck der Ton würde nicht stimmen oder falsch liegen. Natürlich ist es Episodenhaft typisch das Monkos (meist naive) Schwärmereien für einen Mann sich schnell erledigen: Mal stellt sich ihr neuster Kandidat als mieser Schurke heraus, mal kommt eben jener im Gefecht um und in den schlimmsten Fällen... sind die Typen doch glatt schon verheiratet! Doch die Heldin ist auf ihre naive Art schrecklich sympathisch und der Plott immer unterhaltsam und niemals zu über-kompliziert. Auch die Welt unterhält mit ihren Cowboy-Samurai-Steampunk Elementen und wirkt immer sehr eingängig und unterhaltsam.     

 

   ○ Pro & Contra

+ Kreative Welt

+ Sympathische Heldin

+ Guter Mix aus Action/Comedy

- Viele Stereotypen

- Cowboy-Klischeeplotts

- Durchschnittliches Ende


 

○ Finale Wertung

Endlich. Mal. Wieder. Gute. Action! Es ist lange her das ich so eine simple aber spaßige Geschichte wie die von "Renjoh Desperado" gelesen habe. Klar kann man mäkeln das "Zugüberfälle" oder "Kavallerie gegen Indianer" nicht gerade das Rad an Western-Geschichten neu erfindet, doch ich habe selten einen Manga gehabt wo die packende Action so hart im Kontrast zu den guten, lustigen Szenen war. Das war eigentlich der Manga den ich mir damals vom Werk Grenadier versprochen habe.  Das Schöne war als ich bemerkt habe das ich der Heldin ihr Ziel GÖNNE, vollkommen egal wie simpel es war, ein gutes Zeichen für jeden Manga. Wer also mal eine unkomplizierte, aber spaßige und gleichzeitig packende Geschichte möchte: Zugreifen Cowboy!

Wie schwer ist es Comedy und harte Action zu vereinen? Kennt ihr andere Beispiele? Korrekturen, Kommentare und Kritik gerne gelesen ^^

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Realsephiroth (Dienstag, 27 Oktober 2020 18:49)

    Der episodenhafte Aufbau gefällt mir sehr gut, ist genau das richtige Format. Monko als Figur würde für den Spaß am Manga schon völlig ausreichen.
    Mit den 6 Bänden hat der Manga auch genau den richtigen Umfang und weißt auch keine Längen auf. War sehr amüsant.

  • #2

    Sweet Darling (Dienstag, 22 Dezember 2020 21:11)

    Auf deine Empfehlung hin gekauft und direkt gelesen.
    Im Aufbau fand ich ihn stellenweise verwirrend. Da waren mir die Panels stellenweise zu unübersichtlich und die Kampfszenen etwas zu verwischt.
    Die Story gefiel mir ziemlich gut auch wenn ich den Großteil der Figuren nicht mochte bzw ihr Verhalten zu drüber fand. Das passte zwar perfekt ins Gesamtbild, war jedoch nicht mein Fall. Schade ist auch, dass nicht alles aufgeklärt wurde. Mit den 8 Marshalls hätte man noch einiges rausholen können. Ich für meinen Teil hätte gerne noch mehr aus dieser abgedrehten Welt und ein abgeschlossenes, Happy Ende für Monko gelesen.
    Ich fühlte mich gut unterhalten.