Mangastisch!: Negative Happy Chainsaw Edge

Ich bin mitten im Umzugschaos, daher heute der beste Manga der schnell aus den Kartons zu kramen war ohne viel durcheinanderzubringen XD

 

○ Kurzer Blick auf das Cover:

Na-ja. Die Figuren stehen nur herum, und lediglich die Klingen geben (neben dem Titel) einen Hinweis auf den Ton des Manga, doch viel mehr wird nicht erzählt. Die Zeichnungen und der Schnee retten den Gesamteindruck etwas, aber ein Hintergrund fehlt leider. Schulnote: 4

 

○ Worum geht es in "Negative Happy Chainsaw Edge"?

Der Schüler Yosuke führt ein depremierend normales Leben, bis er eines verschneiten Abends auf dem Heimweg ein Mädchen trifft das im Schnee hockt. Kaum das er sie anspricht taucht ein Hüne bewaffnet mit einer Kettensäge auf der mit dem Mädchen einen Kampf beginnt bei dem Yosuke

© Tatsuhiko Takimoto, Negative Happy Chainsaw Edge, Tokyopop 2011
© Tatsuhiko Takimoto, Negative Happy Chainsaw Edge, Tokyopop 2011

selbst nur knapp mit dem Leben davonkommt. Die junge Dame stellt sich ihm als Eri vor die ihre Abende damit verbringt mir ihren Messern gegen den Kettensägenmann zu kämpfen. Yosuke ist ziemlich angetan von seiner neuen Bekanntschaft und bietet sich ihr als Hilfe an, doch dank seiner Unfähigkeit wird er lediglich Eri's Fahrradchauffeur. Yosuke selbst weiß eh nichts mit seinem Leben anzfangen, hat er doch keinerlei Berufswünsche oder größere Perspektiven im Leben, doch was ist mit Eri? Wieso kämpft sie Nacht für Nacht gegen den scheinbar unbesiegbaren und übernatürlichen Feind? Als Yosuke erfährt das er wieder zu seinen Eltern in eine andere Stadt ziehen soll entwickeln sie die Dinge dramatisch...

 

○ Was hält Kame davon?

Der gesamte Manga hat für mich etwas sehr schwermütiges im Grundtton, was auch die Winterjahreszeit perfekt sinnbildlich einfängt. Der Protagonist hat anfangs alles andere als echten Edelmut im Hinterkopf als er sich der hübschen Schülerin als Unterstützung anbietet, dennoch entwickeln Beide

© Tatsuhiko Takimoto, Negative Happy Chainsaw Edge, Tokyopop 2011
© Tatsuhiko Takimoto, Negative Happy Chainsaw Edge, Tokyopop 2011

nach und nach eine gewisse (wenn natürlich sehr bizarre ^^;) Alltagsroutine zu einem Schauplatz zu fahren und auf den Kettensägenmann zu warten. Das Yosuke und Eri sich dabei immer weiter Stück für Stück näherkommen wirkt auf mich recht natürlich, auch wenn diverse Offenbahrungen und Wendungen doch bei mir ziemlich absehbar waren. Interessanterweise nehmen Themen wie Zukunftsangst, Berufswünsche und auch der Verlust geliebter Menschen einen großen Raum in dieser Geschichte ein, und offenbahren mehr Inhalt als ich mir bei diesem reißerischen Mangatitel erwartet hatte.

 

○ Pro & Contra

+ Erwachsene Themen

+ Glaubwürdige Beziehung

+ Schöner Lesefluss

- Mäßige Kämpfe

- Unpassender Fanservice

- Absehbare Twists


 

○ Finale Wertung

Letztendlich ist dieser Werk ein schönes Beispiel dafür das sich hinter der Oberfläche eines Action-Manga doch mehr verbergen kann als vermutet. Der Kampf gegen den Kettensägenmann als simplen, eindeutigen Feind ist für Yosuke und auch sicher andere Menschen eine willkommene Ablenkung von Prüfungen, Berufsperspektiven und Sinnsuche im Leben. Was nicht bedeutet das Negative Happy Chainsaw Edge ohne Makel wäre: Wieso Eri beispielsweise im Winter einen absurden Minirock trägt oder Yosuke uns ab und zu mit erotischen Tagträumen beglückt bleiben ungeklärte und unpassende Elemente in diesem eigentlich so "erwachsenem Werk". Nichtsdestotrotz ist der Manga aus meiner Sicht ein intelligentes, romantisches und nachdenkliches Stück über das Leben und die Entscheidungen die unsere Zukunft bestimmen. Ach ja, und Kettensägenkiller sind so oder so cool ne wa? ;D

Kritik, Kommentare oder Gegendarstellungen wie immer gerne gelesen und erwünscht

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 4
  • #1

    Pendergast (Dienstag, 21 Juni 2016 12:55)

    Ich schließe mich meinem vorredner an. Auch ich wähnte Negative Happy Chainsaw Edge als reinen Action-Manga mit Ecchi inklusive und war infolgedessen überrascht einen über weite Strecken Slice of Life vor mir zu haben. Kame, du hättest es ahnen sollen: Tatsuhiko Takimoto machte auch Welcome to the N.H.K. ;)

  • #2

    Anny (Dienstag, 21 Juni 2016 12:55)

    Die Geschichte scheint meiner Ansicht nach leider Nebensache. Sie dient nur dazu, möglichst oft Yosukes verzerrtes Gesicht oder Eris Panty ins Bild zu bringen. Die Handlung mit dem Kettensägenmann ist eher uninteressant und vermag es leider nicht, Spannung zu erzeugen. Wäre ich nicht neugierig auf das Ende gewesen, hätte ich den Manga schon nach dem ersten Drittel wieder beiseite gelegt. Danach habe ich nur noch überflogen, ist einfach nicht "mein Ding"

  • #3

    Luka (Dienstag, 21 Juni 2016 12:56)

    Ich erinnere mich, dass der Manga, als Tokyopop ihn ankündigte, damals auch mein Interesse weckte.
    Was mich schließlich davon abhielt, ihn mir zuzulegen, war das Großformat.
    An sich klingt es nicht schlecht, was du darüber schreibst, aber die Sache mit dem Fanservice schreckt mich dann doch ab.

  • #4

    HotaruKiryu (Dienstag, 21 Juni 2016 12:57)

    Ich wollte die Serie ja irgendwann lesen. Aber wenn Fanservice drin ist sehe ich davon ab. Dennoch sehr gut beschrieben und ne schöne Review.