Mangastisch!: Naru Taru

○ Kurzer Blick auf die Cover:

Im Gesamten wieder mal schön schrecklich. Band 1 hat sogar auf der Rückseite die Warnung das alles nicht so heiter ist wie das Cover vermuten lässt. In 90% der Fälle stehen die Figuren schlicht vor wenigen bis nichtexistenten Hintergründen herum und der Ton des Manga wird auch fast nie getroffen. Schulnote : 5

 

○ Worum geht es in "Naru Taru"?

Die junge Shiina lebt alleine mit ihrem Vater und ist von Natur aus recht ausgelassen, selbst wenn ihre schulischen Leistungen alles andere als erwähnenswert sind. Ihr Leben wandelt sich als sie bei einem Besuch der Großeltern ein sternenartiges, recht obskures Geschöpf trifft das sie "Hoshimaru" (runder Stern) nennt. Sie nimmt das stumme Wesen mit sich nach Hause, unwissend das es ein sogenanntes "Drachenkind" ist

© Mohiro Kitoh, Naru Taru, EMA 2001
© Mohiro Kitoh, Naru Taru, EMA 2001

Drachenkinder sind Kreaturen die so ziemlich alle Formen annehmen können und mit bestimmten Kindern enge Verbindungen aufnehmen. Ein ausgewachsenes Drachenkind ist ein sogenannter "Knochendrache", ein nahezu unzerstörbares Wesen das mühelos Panzer oder Jets wie Papier zerschneiden kann. Vollkommen blauäugig gerät Shiina nun in das Visir der "schwarzen Geschwister", einer Gruppe Jugendlicher die mit ihren Drachenkindern die Welt nach ihren Idealen formen wollen. Wird die junge Schülerin am Ende heil aus dieser Geschichte herauskommen? 

 

○ Was hält Kame davon?

Mohiro Kitoh. Wer diesen Mangaka kennt weiß das hier alles andere als leichte Kost geliefert wird. Mit Werken wie "Bokurano" oder "Wings of Vendemiaire" 

© Mohiro Kitoh, Naru Taru, EMA 2001
© Mohiro Kitoh, Naru Taru, EMA 2001

nutzt Kitoh immer wieder Themen wie abstrakte Fantasy, Emotionen und auch Reizthemen wie Erotik oder seelische Grausamkeit um seine Geschichten zu erzählen, alles in einem optisch sehr markantem Stil (Manche reden allzugerne von "essgestörten Figuren") und mit einer doch eher depressiven Grundstimmung. Wer jetzt glaubt Naru Taru spielt eine Art modernes Digimon nach der kann nicht falscher liegen. Religion, Beziehungen, Weltanschauungen, Gewalt, Wahnsinn, Liebe und Perversion sind nur einige Dinge die in Naru Taru eine Rolle spielen, vielleicht sollte man es am besten mit Neon Genesis Evangelion vergleichen, denn überhaupt der Geschichte zu folgen ist nicht selten schwer und herausfordernd, doch immer wieder faszinierend und überraschend.

 

   ○ Pro & Contra

+ Unangenheme Themen

+ Vollkommen Unvorhersehbar

+ Kreative Geschichte

- Verwirrende Handlung

- Unnahbare Figuren

- Dünner roter Faden


 

○ Finale Wertung

Uff. Würde man Naru Taru irgendjemandem beschreiben wollen würde ich sagen es ist ein Künstler der vor einer roten Leinwand mit Wolfskopf zu einer russischen Ballade tanzt und im Anschluss vor einem Publikum onaniert. Der Manga ist sicher nicht der beste, schönste, geistreichste oder cleverste seiner Art, aber er ist definitiv vollkommen anders und hat keine Scham das schockierend oder verstörend zu beweisen. Ich habe den Manga ca. 2002 gekauft und ich habe seit damals nichts vergleichbares gelesen. Naru Taru ist nicht immer angenehm oder leicht verständlich für den Leser doch ich wünschste mir heutzutage würde es mal wieder so eine verrückter, kranker und vollkommen anderen Manga in die deutschen Regale schaffen. 

Wie verstörend und abstrakt darf ein Manga sein? Gibt es heutztage vielleicht doch etwas vergleichbares? Korrekturen, Kommentare und Kritik wie immer gerne gelesen ^^

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Ren (Donnerstag, 22 März 2018 10:31)

    Klingt auf jedenfall interessant.

  • #2

    HotaruKiryu (Montag, 26 März 2018 19:36)

    Das klingt mir persönlich dann doch etwas zu abgefuckt. Würde aber sicher nicht abstreiten wollen, dass die Geschichte sicherlich sehr komplex ist. Ich kenne einige Leute, die diese Reihe mögen. Sind manche Bände davon nicht extrem viel wert, so mittlerweile? Würde diese Reihe heute noch mal rauskommen wahrscheinlich, hätte ich es bestimmt mal versucht. Wie weit ich gekommen wäre ist erst mal zweitens, werde sicherlich nicht ohne Grund auch gutes darüber gehört haben (neben deinem Review). Ich mag dein Pro und Kontra immer noch total gern, da bekommt man wirklich immer eine sehr schöne Übersicht über alles. ^^