Mangastisch!: Mary Godwin

Endlich mal wieder ein Manhwa aus Korea in der Review, und dazu noch Horrorthematisch!

 

○ Kurzer Blick auf die Cover:

Wirklich schlecht ^^; Ich finde immer die lausigsten Covermotive sind Köpfe... HIER sind es gerade mal HALBE Köpfe! Dazu haben wir absolut keine Hintergründe, und als krönendes Sahnehäubschen der Katastrophe gibt es hier nicht einmal Farben. Mary Godwin? Wer nach den Covern und dem Titel geht hat sicher nicht den HAUCH einer Idee worum es in diesen Manhwa geht. Schulnote: 6

 

○ Worum geht es in "Mary Godwin"?

Wir schreiben das Jahr 1816 in England. Mary Godwin ist eine junge Frau aus einer berühmten Familie aus Schrifstellern, doch das klingt besser als es ist. Eine Dame als Schriftstellerin gilt natürlich als unziemlich, zumal sie in 

© Soul Ah Park&Jin Su Yoo, Mary Godwin, Tokyopop 2008
© Soul Ah Park&Jin Su Yoo, Mary Godwin, Tokyopop 2008

einen Skandal gerät: Sie bekommt das Kind von ihrem Geliebten Paul Shelley... der aber noch verheiratet ist! Da eine Scheidung damals weitaus heikler war als heutzutage ist Mary ziemlich angespannt und mitgenommen, deswegen ergänzt Paul aus Nettigkeit ihre Dienerschaft um einen jungen Burschen namens Jean, einen recht unheimlichen Knaben der eine Maske trägt um seine schrecklichen Brandnarben zu verbergen. Als einer von Marys Freunden einen Wettbewerb für Gruselgeschichten ausruft ist Mary Feuer und Flamme, und ungefragt beginnt der maskierte Diener sie beim schreiben ihrer Geschichte zu unterstützen. Die junge Mutter bemerkt nicht das Jean die anderen Diener manipuliert und gegen sich aufbringt, denn wie unter einem bösen Zauber nimmt ihre Gruselgeschichte immer mehr Gestalt an, sie hat sogar schon einen passenden Titel für ihren Roman: "Frankenstein"!

 

○ Was hält Kame davon?

Es ist wohl klar geworden das die Geschichte pseudo-historisch ist und sich um Mary Shelley und eine der berühmtesten Gruselgeschichten der Popkultur

© Soul Ah Park&Jin Su Yoo, Mary Godwin, Tokyopop 2008
© Soul Ah Park&Jin Su Yoo, Mary Godwin, Tokyopop 2008

dreht. "Frankenstein" ist selbst heute noch für mich eine der faszinierensten Horror-Märchen der Zeitgeschichte, und hat viele Grundlagen für späterer Zombie- und Robotergeschichten geliefert. Wer die unzähligen Adaptionen, Remakes, Filme, Serien, Anspielungen und Variationen eines der berühmtesten Monster schonmal gesehen hat ist vielleicht sogar überrascht wie "anders" die eigentliche Orginalgeschichte ist die hier tatsächlich nacherzählt wird. Parallel dazu haben wir aber noch die zusätzliche Handlung rund um die Autorin und ihren mysteriösen Diener, die... auch recht unterhaltsam ist, wenn auch natürlich nicht so zeitlos wie eben die Frankenstein-Erzählung, doch der stetige Wechsel zum Roman und der "wirklichen" Welt der Autorin ergibt einen schönen Rhytmus beim lesen, so entstehen niemals Längen oder Pausen.

 

○ Pro & Contra

+ Horror ohne Splatter

+ Die Frankenstein Orginalstory

+ Stimmige Zeichnungen

- Pseudo-Historisch

- Titel und Cover

- Maue Hintergründe


 

○ Finale Wertung

Ein schönes Werk, vielleicht auch weil es soviele kulturelle Elemente mischt: Wir haben eine Koreanerin die über eine Engländerin in der Schweiz schreibt ^^ Der viktorianische Look des Manhwa unterstreicht den schön-schaurigen Gruselfaktor, und die Mimiken und die Orginalgeschichte Frankenstein haben einen schönen Flair. Die Episode rund um Mary und Jean ist aber auch solide und letztendlich bekommt man zwei gute, ineinander verwobene Geschichten die beide mit einem würdigen, atmosphärischen Gruselflair aufwarten können. Lediglich einige optische Mängel wie maue Hintergründe und einige blasse Nebenfiguren kann man ankreiden, doch die sind wirklich marginal. "Fans" von altenglishem Horror und natürlich von Frankenstein sollten zugreifen.     

Kennt ihr diesen Manhwa? Interessiert euch die Thematik? Oder ist euch das alles zu kitschig? Kommentare, Korrektur und Kritik gerne gelesen ^^

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Ryoko (Donnerstag, 09 November 2017 15:33)

    Kenne den Manga zufällig und fand ihn etwas beliebiger als du ihn bewertest, also nett gemacht und schöne Optik aber gruselig war da wirklich nur bedingt, es war schaurig nett aber nie wirklich so das ich mich gegruselt hätte, wohl eher so 6 von 10 Punkten

  • #2

    HotaruKiryu (Freitag, 10 November 2017 22:16)

    Rein von den Zeichnungen sieht es echt nicht übel aus. Aber die Cover sind schon echt doof, da kann ich deine Meinung verstehen. Solche Cover können in dem Stil gut gemacht sein, aber sind es eben selten. So würde ich höchstens ein Kapitelbild darstellen oder mal eine Zwischendurchzeichnung - aber niemals ein richtiges Cover. Inhaltlich klingt es aber gar nicht übel, musste bei dem Namen der Hauptdarstellerin kurz an den ersten Antagonisten aus YGO! 5D's denken. Der hieß ja auch Godwin (wobei es sich glaub Goodwin schrieb, aber keine Ahnung). xD Es klingt historisch aber glaubhafter, als Prinzessin Sakura. Ich habe nur zwei oder drei Manga die wirklich historisch sind, aber der war echt unglaubwürdig. Aber sehr schönes Review, gut zusammengefasst.