Mangastisch!: Kuro

Diesmal ein Manga den ich geschenkt bekommen habe, vielen dank dir lieber Schenker, du weißt wer gemeint ist ;-)

 

○ Kurzer Blick auf die Cover:

Wie so oft: Wozu Bewegung, wozu etwas tun? Lasst die Hauptfigur stumpf auf dem Cover herumstehen, das erzählt eine Menge! Positiv kann man immerhin die deatilierten Hintergründe erwähnen, doch wirklich erzählen tun die Cover eigentlich nichts, Aufgabe fehlgeschlagen. Schulnote: 4

 

○ Worum geht es in "Kuro"?

Das junge Mädchen Coco lebt alleine in einem großen Haus, abseits der Stadt auf einem Hügel. Wobei sie ja eigentlich dort nicht alleine lebt, sie hat ja Kuro, ihren Kater. Beide lieben einander wie Katze und Frauchen es halt tun, und 

© Somato, Kuro, Tokyopop 2016
© Somato, Kuro, Tokyopop 2016

nichts könnte normaler sein. Doch nach kurzem überlegen wird man stutzig: Wo sind Cocos Eltern? Wieso blühen seltsame Blumen um das Haus herum und wieso verkauft Coco diese sehr erfolgreich an den Arzt der Stadt? Wieso wirkt Kuro immer etwas fremd, und wieso dürfen die Stadtbewohner niemals abseits der Straßen gehen? Die Wahrheit ist das alle Bürger Angst vor den schwarzen Kreaturen haben die alles Lebendige fressen das die Wege verlassen, sei es Mensch oder Tier. Jeder kann diese Abscheußlichkeiten sehen. Alle außer Coco, die sich der Ungeheuer überhaupt nicht bewusst ist. Wenn eines dieser Monster das Mädchen angreifen will rettet sie Kuro ohne das sie es überhaupt bemerkt. Doch jeder, selbst Coco unbewusst ahnt es: Kuro ist alles andere als eine normale Katze... 

 

○ Was hält Kame davon?

Der Manga ist eine sehr ungewöhnliche Mischung: Die Hälfte der Handlung

© Somato, Kuro, Tokyopop 2016
© Somato, Kuro, Tokyopop 2016

sind sehr drollige, Moe-durchtränkte Alltagsgeschichten rund um die kleine Coco und ihre Katze, mit den üblichen Geschichten rund um diese Tiere. Doch die andere Hälfte des Manga thematisiert die sehr düstere Hintergrundgeschichte rund um die Monster. Diese geht zwar nie vollkommen in die Horror-Ecke, doch diverse kleine Gänsehaut-Momente und unangenehme Szenarien stehen da sehr im Kontrast zum heiteren Alltagsdrama. Man könnte "Kuro" wohl als eine art gruseliges Märchen interpretieren, die eher dörfliche Welt eines frühen 20. Jahrhunderts hilft dem sehr. Beide Geschichten wechseln sich stets ab, der rote Faden um die Hintergrundgeschichte Coco's und Kuros wird immer wieder durch die eher fröhlichen Parts unterbrochen, doch wirklich stören tut das nie, die größten Geheimnisse kann man sich schnell selbst zusammenreimen und unvorhersehbare Twists gibt es eigentlich keine. 

 

                                                   ○ Pro & Contra

+ Wunderschöne Zeichnungen

+ Sympatische Hauptfiguren

+ Interessanter Genre-Mix

- Lascher roter Faden

- Kaum größere Überraschungen

- Belanglose Nebenfiguren


 

○ Finale Wertung

"Kuro" war für mich eine sehr ungewöhnliche Verbindung: Schaurige Gruselgeschichte trifft auf zuckersüßen Slice of Life? Seltsamerweise geht die Mischung recht gut auf, und man gewinnt das Mädchen und ihre etwas seltsame Katze recht schnell gern. Leider täuscht das nicht über die sehr dünne Hauptgeschichte weg die keine größeren Wendungen oder Auflösungen bekommt, letztendlich hätte man ohne die Zwischengeschichten alles mühelos in der Hälfte des Umfanges unterbringen können, selbst wenn Extras wie Großformat und Farbseiten viele Leser vertrösten werden. Schlussendlich ist "Kuro" für mich ein interessantes Konzept das eine solide, wenn auch nicht denkwürdige Ausführung bekam, man hat den Eindruck das Werk bleibt etwas hinter dem Potenzial des sehr unkonventionellen Genre-Mix zurück. 

Wie wirkt auf euch die Mischung von Moe und Monster? Genial? Zu schräg? Kommentare, Korrekturen und Kritik gerne gelesen ^^

 

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Kommentare: 3
  • #1

    HotaruKiryu (Mittwoch, 25 April 2018 00:39)

    Ich habe vor längerer Zeit mal einen Band zu der Reihe gesehen, aber ich fand es auch nicht sonderlich ansprechend. Ist auch eine komische Mischung, wie es auf mich wirkt. Zumindest scheint es aber von der Länge her in Ordnung zu sein, eine gute Zusammenfassung würde ich doch mal sagen. ^^

  • #2

    IvyandWoe (Mittwoch, 25 April 2018 16:20)

    Guter Review, wobei ich den Wechsel von SoL zu Ernsteren gar nicht so schlecht finde. Ich finde das eröffnet meist eine sehr interessante Perspektive. Ein Beispiel hierfür wäre der Manga Centaur no Nayami.

  • #3

    Sara_M_La (Freitag, 12 Mai 2023 00:11)

    Mir hat die Mischung aus idyllischem Slice-of-Life, schaurig-schöner Erzählweise und märchenhaftem Artwork besonders gut gefallen.
    Ich mochte, dass der Umfang des 'großen' Mysteriums und das damit einhergehende Grauen und die Tragik nur sehr langsam und ohne große Aufregung entfaltet wird.
    Große Themen wie Freundschaft, Umgang mit Ängste, Verlust und Verdrängung werden, vor allem auch durch die Nebenfiguren, herzerwärmend behandelt.
    Ein sehr schönes charmentes Werk.