Mangastisch!: Ghost Tower
Dieses mal ein Manga um einen Turm, zwei Freunde und viele blutige Geheimnisse...
○ Kurzer Blick auf die Cover:
Relativ stark, komplette Hintergründe, Name und Ton des Werks werden durch die Bilder recht gut klargemacht und meistens haben die Cover Bezüge zum Inhalt des Bandes, wobei manche etwas "Random" sind. Schulnote: 2
○ Worum geht es in "Ghost Tower"?
Die 50er Jahre enden und Taichi Amano hat Glück im Unglück. Eigentlich ist er arbeitslos, arm sowie ohne Freunde und dann brennt auch noch seine Wohnung mit all seinem Besitz ab. Doch er hat plötzlich einen edlen Retter:
Tetsuo, ein Mann der wie ein schöner Prinz aussieht lässt Taichi nicht nur aus reiner Herzensgüte bei sich unterkommen, er bietet ihm auch seine Freund- und Partnerschaft an. Vor Jahren gab es eine Mordreihe in einem Glockenturm, und der Täter wurde niemals gefasst. Tetsuo weiß aber von einem versteckten Schatz in diesem Turm, doch es gibt natürlich Hürden. Der Besitzer des Turms ist der eiskalte und korrupte Staatsanwalt Marube der keinen auch nur in die Nähe des Gebäudes lässt. Außerdem soll es unterhalb des Turmes ein Labyrinth aus Fallen geben. Taichi ist dennoch dank seinem coolem neuem Kumpel Tetsuo guter Dinge. Zum Glück ahnt er nicht das dieser seine Wohnung bewusst niedergebrannt hatte und alles Andere als ein unbedarfter Schatzjäger ist... wann schlägt die Stunde der Erkenntnis?
○ Was hält Kame davon?
Es ist etwas schwer zu beschreiben aber im Kern handelt es sich um eine Schatzjagd mit viel Detektiv-Einfluss: Immer wieder stolpern Taichi und Tetsuo bei ihrer Mission auf Leichen, und müssen nicht nur einmal im vorbeigehen einen Fall aufklären. Dabei zeigt der Manga zeichentechnisch
seine Muskeln, und vor allem viel Blut. Öfters wird innerhalb der Serie jemand grausam zerhackt, zerquetscht oder sonstwie ermordet. Hauptverantwortlicher ist der maskierte Killer den Taichi "Totenuhr" tauft. Doch ein weiteres Element dieser Mystery-Geschichte ist die Frage nach sexueller Identität: Sehr schnell wird klar das der androgyne Tetsuo in Wahrheit kein biologischer Mann ist... sich aber als solcher fühlt. Das Taichi sich trotzdem zum ihm mehr als "freundschaftlich" hingezogen fühlt ist da natürlich ein Thema zwischen den beiden Abenteurern. Auch ist bald klar das Tetsuo nicht aus reiner Menschenliebe einen Komplizen baucht, und so schenkt der Manga allen Figuren erfrischend Dimension: Der Held der Geschichte handelt mal egoistisch und lüstern, der Schurke zeigt eine edelmütige Seite und die ewigen Opfer haben auch mal Augenblicke in denen sie verschlagen agieren, das bringt einige interessante Wendungen im Plott.
○ Pro & Contra
+ Spannende Story...
+ Dreidimensionale Figuren
+ Klasse Zeichnungen
- ... die leider öfters Umwege macht
- Leicht unrealistisch
- Zwielichtige Hauptfiguren
○ Finale Wertung
Würde diese Reihe nicht Neun sondern sagen wir etwa sechs Bände gehen wäre ich selig und das hier wäre sicher ein Meisterwerk, doch es hapert ein wenig an der Handlung. Mehr als einmal wollen die Helden jemanden besuchen, befragen oder etwas erledigen und gefühlt zwei Sekunden später sitzen sie als Hauptverdächtige in einem perfiden Mordfall fest der eigentlich nichts mit der Turm-Geschichte zu tun hat. Das "verwässert" den eigentlich ziemlich spannenden Hauptplott etwas und es störte mich persönlich auch das ein Manga der so komplexe und glaubwürdige Charaktere kreieren kann ab und an unrealistische und ziemlich obskure Fallen einbaut bei denen selbst Indiana Jones die Augenbrauen anheben würde. Schlussendlich ist Ghost Tower dennoch ein spannender Thriller mit Abenteuer-Elementen, man sollte nur kein "Monster" oder ein "20thCentury Boys" erwarten.
Wäre das ein Manga für euch? Und wie findet ihr die Gender-Thematik im Manga? Kommentare, Korrekturen und sonstige Kritik gerne gelesen ^^
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