Mangastisch!: Franken Fran
Heute ein interessanter Mix: Seichte Comedy und Hardcore-Splatterhorror
○ Kurzer Blick auf die Cover:
Es ist irgendwie imponierend WIE schlecht diese Cover sind: Es gibt keinen Ecchi in Franken Fran! Klar gibt es mal eine nackte Oberweite oder einen Hintern, doch meistens sind die an Mordopfern oder irren Experimenten angenäht! Das hier sieht eher wie die Hentai-Version des Manga aus, Thema damit vollkommen verfehlt. Schulnote: 5
○ Worum geht es in "Franken Fran"?
"Die Operation ist eröffnet!" Das ist Fran Madarakis liebster Ausruf. Die etwas vernarbte "Tochter" des berühmten Doktor Madaraki wartet auf die Rückkehr ihres "Vaters" und arbeitet nebenher allerlei Aufträge für ihre
Kunden ab. Das ihr Anwesen voller hundeköpfiger, mumifizierter und zusammengebauter Kreaturen besteht muss man wohl akzeptieren, denn Fran kann einem jeden medizinischen Wunsch erfüllen... aber die Konsequenzen muss der Kunde tragen! So möchte eine junge Schauspielerin wie eine Animefigur aussehen... also einen Kopf nahezu größer als der Restkörper, eine winzige Nase und tellergroße Augen. Ab und an wird Fran außerdem gebeten gierigen Kollegen, geistig instabilen Klienten oder sogar der Polizei zu helfen, meist mit durchwachsenen Ergebnissen. Dabei meint es Fran doch immer gut! Sie weist immer wieder auf Einschränkungen, Bedingungen und Risiken hin... das diese dann meistens blutig zu Tage treten ist ja dann nicht wirklich ihre Schuld!
○ Was hält Kame davon?
Ich bin immer ein Fan von "anderen" Geschichten. Es muss nicht das Rad neu erfunden werden, aber nach 20 Harem-Geschichten und 15 Isekai-Storys bin ich froh mal wieder etwas außerhalb der bekannten Schemas zu lesen. Ich dachte vor dem schmökern das Franken Fran eine Art Horror-Comedy ist... und wenn man fair ist ist das der Manga auch faktisch, doch der "HORROR" Part ist hier doch sehr sehr dick zu unterstreichen. Viele der (recht lose) zusammenhängenden Episodengeschichten haben einen makabreren, oder so gar derben Inhalt: Missbrauch, Inzest, Mord, Kannibalismus, Bodyhorror, wer das sucht der findet hier eine Goldgrube an dunkelroter Splattermasse, und hier gibt es kein Pardon, selbst unschuldige Frauen und Kinder kommen hier teilweise nicht ungeschoren davon, was mich fast schon irritiert zur Empfehlung "ab 16" schielen lässt.
Die Geschichten sind auch inhaltlich vom Horror sehr unterschiedlich: Mal bricht eine Art Zombievirus aus, mal soll Fran dabei helfen einen scheinbar unsterblichen Serienmörder hinzurichten, und mal soll sie nur den überfahrenden Hund eines kleinen Mädchens retten. Der Ton dieser Storys hat einen starken "Geschichten aus der Gruft"-Vibe, wobei selbst mir ab und an das Lachen erschrocken im Hals steckenblieb. Dennoch ist dieser "hohe" Horrorgrad auch etwas das diese Reihe immerhin deutlich abhebt.
○ Pro & Contra
+ Kreativer Horror...
+ 100% Splatter
+ Sympathische "Heldin"
- ...aber teilweise sehr drastisch
- Nervige Pseudo-Erklärungen
- Schwaches Ende
○ Finale Wertung
Der Manga ist für jeden F(r)an von Horror ein guter Griff. Einzig die Pseudo-Wissenschaftlichen Erklärungen mancher Geschichten wirkten sehr aufgesetzt und lesen sich so spannend wie Hausaufgaben. Klar ist es nett wenn man eine Geschichte über Oktopoden hat und dazu dann einen echten wissenschaftlichen Bezug zu Tintenfischen anspricht... aber die sind eh nur dünner Vorwand für einen bösen Twist und meistens einfach zu nüchtern und trocken in die Episoden verbaut als das es mich kümmerte. Auch das Ende der Reihe enttäuscht ein wenig, wer hier eine große, übergreifende Geschichte erwartet wird (größtenteils) enttäuscht. Von diesen Mäkel-Punkten abgesehen ist "Franken Fran" aber ein konsequent harter, dennoch unterhaltsamer Horrormanga wie es ihn aktuell selten in Deutschland gibt.
Kennt ihr recht "harte" Manga die es Tatsache nach Deutschland geschafft haben? Wie findet ihr die Reihe? Kommentare, Korrekturen und sonstige Kritik sind gerne gelesen ^^
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