Mangastisch!: Dark Hideout
Nachdem ich letztesmal einen alten Klassiker besprochen hatte wird es diesmal brandaktuell
○ Kurzer Blick auf das Cover:
Recht geil. Es ist Simpel, aber dennoch erfüllt es alle Aufgaben: Man erkennt sofort einen Horror-Ton des Werkes, es ist gut gezeichnet und vor allem mach es trotz der simplen Idee sehr neugierig worum es GENAU im Manga geht. So macht man das! Schulnote: 1
○ Worum geht es in "Dark Hideout"?
Seiichi und seine Frau Miki haben schwere
Eheprobleme. Schuld daran ist der frühe Unfalltod ihres Sohnes. Beide geben sich gegenseitig die Schuld,
Schmerz und Bitterkeit haben ihre Ehe vollkommen durchtränkt. Der Romanautor schlägt seiner Frau einen Urlaub auf einer tropischen Urlaubsinsel vor, doch hat dabei finstere Hintergedanken: Er möchte einen "Neuanfang", ein neues Leben mit einer neuen Familie... überflüssig zu erwähnen das in dieser Vision kein Platz für seine alte Frau ist. Unter einem Vorwand lockt er Miki während eines Sturmes in einen Wald um sie zu ermorden. Diese aber wehrt sich, und flüchtet in eine scheinbar verlassene Höhle. Seiichi folgt, doch was dann passiert ähnelt mehr einer seiner bizarren Geschichten als der Realität... ist das eine göttliche Strafe oder doch nur der finstere Abgrund der menschlichen Seele?
○ Was hält Kame davon?
Als ich das Werk kaufte hatte ich nur eine Idee inwiefern sich die Geschichte entwickelt, und ich wurde überrascht, zum positiven: Die Handlung ist
weitaus gradliniger und deutlicher als ich es befürchtet hatte. Hier wird eine grundsolide und sehr kreative Gruselgeschichte erzählt, zumal die Rückblenden des Protagonisten nie im Lesefluss stören, sondern sinnvoll eingeschoben werden. Klar sind einige Gegebenheiten ziemlich unglaubwürdig, doch nie so grenzwertig das man es einer Gruselgeschichte nicht abkaufen würde. Großartig sind auch die Zeichnungen: Der Zeichner Masasumi Kakizaki hat einen hohen Detailgrad, sei es in der vielseitgen Mimik der Figuren, oder im schaurigen Detail an einem abscheulichen Zombiewesen, immer wieder hilft der lebendige Zeichenstil dabei vollkommen in die Geschichte einzutauchen und sich mit dem "verlorenem" Protagonisten einzufühlen.
○ Pro & Contra
+ Kreative Gruselgeschichte
+ Starke Zeichnungen
+ Interessante Wendungen
- Manchmal unglaubwürdig
- Unsympatischer "Held"
- Absehbares Ende
○ Finale Wertung
Ich bin doch recht angetan von Dark Hideout gewesen. Der Plott ist zwar kein Meilenstein doch ist auch weitab der altbekannten Formeln. Es gibt immer wieder unerwartete Twists die einen doch bei der Stange halten, selbst wenn das Finale etwas altbekannt ist. Dennoch gefällt mir auch die Charakterzeichnung der beiden Eltern: Beide sind nicht grundauf böse, und ich habe für beide kurzzeitig sogar Mitleid gehabt, doch letztendlich haben beide einander verdient und ebenso ihr Schicksal, zumindets meiner Ansicht nach. Das man so empfindet ist natürlich ein Kompliment für den Mangaka, der mit guten Zeichnungen und solidem Plott hier einen überdurchschnittlichen Einzelband herausgebracht hat. Ein bedenkenloser Kauf für Gruselfans!
Eure Sicht zu dem Ganzen? Interesse? Selber gekauft? Andere Meinung?
Kommentar schreiben
Conny (Sonntag, 19 Juni 2016)
Ich hatte kein Mitleid mit Miki, irgendwie fand ich die von Anfang an blöd. xD
Der Zeichenstil ist genial, und wenn der Zeichner mal wieder irgendwelche wirren weissen Linien gemacht hat so hat das doch irgendwie gepasst. Ist halt sein ganz eigener Stil.
Die Story ist auch klasse ich wurde an manchen stellen echt überrascht.
Kazumi (Sonntag, 19 Juni 2016 14:07)
Ich freue mich auch auf "Green Blood" vom selben Zeichner, es ist wirklich toll anzusehen und auch Dark Hideout war für einen Oneshot recht unterhaltsam. Schön formuliert ^^
Cait-o (Sonntag, 19 Juni 2016 14:08)
Hab es eben gelesen, die Optik ist schon wirklich gut, aber die Geschichte selber ergab nicht so hundert Prozent Sinn für mich, vielleicht habe ich es nauch nur nicht gerafft? Würde da wohl eher 3 von 5 geben :P
Laniify (Sonntag, 19 Juni 2016)
Was für ein Zufall, dass du über den Manga berichtest. Ich bin nämlich auch neulich drüber gestolpert und musste unbedingt mal reinschnuppern. ;) Erstmal der Zeichenstil ist echt mal ne Nummer, total realistisch und detailliert wie du beschreibst und das trägt unheimlich zur tollen Atmosphäre bei. Die Mimik der einzelnen Figuren ging teilweise total unter die Haut und besonders das starrende Auge hat mich beinahe in den Schlag verfolgt. Echt schaurig, so wie es sein muss. Die Story selbst fand ich nicht schlecht, wobei ich den negativen Punkten, die du angesprochen hast, auch zustimme. Ich fand es aber cool, wie der Autor in die dunklen Abgründe der Psyche des Menschen eingegangen ist und geschafft hat, dass man sich in die Figuren hinein versetzen konnte. Auch dass die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwommen sind, fand ich toll und daran merkt man auch, wie realitätsnah die Figuren gestaltet sind. Wobei ich sagen muss, dass ich keine der Figuren wirklich mochte, besonders wenig die Ehefrau.